Rede des Bürgermeisters zur Jubiläumsfeier
Liebe Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, liebe Gäste!
Ihr seid jetzt 100 Jahre alt. Nicht Ihr persönlich natürlich, aber die Gemeinschaft, der Ihr Euch widmet, der Langenhagener Feuerwehr.
Was Ihr und Eure Vorgänger in diesen 100 Jahren geleistet habt, darauf kann ich beim besten Willen nicht im Einzelheiten eingehen. Ich hätte die gesammelten Protokolle von 100 Jahren lesen müssen, dazu fehlt mir aber die Zeit. Und ich bin sicher, dass es unter Euch Menschen gibt, die das besser und anschaulicher leisten können. Für Euch hat das den Vorteil, dass sich meine Rede zu diesem heutigen Anlass in zeitlich überschaubaren Grenzen halten wird.
Was mir – und hoffentlich auch Euch - viel wichtiger ist: der Blick in die Zukunft. Wir wissen alle, dass die Zeiten schwierig sind, insbesondere was den Nachwuchs angeht. Und an dieser Stelle muss ich zuerst einmal meinen Respekt und Bewunderung ausdrücken, in welcher selbstlosen Weise Ihr Euch für die Gemeinschaft einbringt. Wenn Ihr alarmiert werdet und ausrücken müsst, dann wisst Ihr nie genau, was Euch erwartet. Manchmal klingt es schlimm, was gemeldet wird, und vor Ort stellt sich die Sache dann als eher harmlos dar und ist schnell unter Kontrolle zu bekommen. Aber es gibt eben auch den anderen Fall: ein zunächst harmlos scheinender Alarm entpuppt sich dann als Großeinsatz, der allen alle Kraft und manchmal auch übermenschliche Anstrengungen abverlangt, um Menschen und Material zu retten. Und auch seelisch damit fertig zu werden, dass manchmal nichts zu retten ist.
Ob eine Katze aus einem Baum geholt werden muss oder Menschen aus einem verunfallten Auto befreit werden müssen, ob eine Ölspur abgestreut oder ein riesiger Dachstuhlbrand bekämpft werden muss – immer ist es eine Fahrt ins Ungewisse. Dazu gehören Mut und der unbedingte Wille, anderen Menschen – und auch Tieren – zu helfen. Ich wünsche Euch, dass Euch dieser Mut und diese Tatkraft nie verlassen wird.
Und natürlich könnt Ihr nicht einfach so losfahren – Ihr müsst Euch vorher organisieren, müsst Übungen abhalten und Euch wirksame Strategien für jede denkbare Notlage überlegen, die Ihr im Ernstfall ohne langes Überlegen abrufen könnt. All das kostet viel Zeit und Energie.
Und nun noch einmal zum Thema schwierige Zeiten: Ich wollte vor vielen Jahren auch einmal in die Feuerwehr eintreten, allerdings nur mit der Aussicht, ein Löschfahrzeug führen zu dürfen. Das wurde seinerzeit abgelehnt. Ich weiß nicht, ob man heutzutage jemanden einfach so weggeschickt hätte. Wir – also die Verantwortlichen der Gemeinde und insbesondere ich als Vertreter der Bürgerschaft - kann Euch versichern, das würden wir heute nicht mehr so handhaben. Wir würden alles tun, um einen Platz für jemanden zu finden, der an der Mitarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr interessiert ist. Und wenn jemand kommt, dem wir einen Wunsch nach einer bestimmten Aufgabe oder einem bestimmten Posten nicht erfüllen können, dann versuchen wir trotzdem, ihn für eine andere Aufgabe zu gewinnen!
Ich möchte Euch als Bürgermeister dieser Gemeinde noch einmal versichern, dass ich Euch dabei nach Kräften unterstützen werde, diesen wichtigen und vielseitigen Dienst an der Gemeinschaft auch in Zukunft so effektiv und so gewinnbringend zu leisten. „Gewinnbringend“ soll in diesem Falle heißen: dass Ihr dadurch nicht nur für Euch selbst eine innere Zufriedenheit erlangt, sondern auch über die Feuerwehr hinaus private Freundschaften und Gemeinschaften erlebt, die Euer Leben im Alltag bereichern. Denn die beste Werbung ist eine funktionierende Gemeinschaft, in der alle füreinander einstehen.
Also lasst Euch nicht unterkriegen, geht die Herausforderungen der Zeit mit Elan und Optimismus an! Wir brauchen Euch!
Alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft wünscht Euch Euer BGM Olaf!