Liebe Gemeindevertreter/innen, werte Gäste des heutigen Abends, liebe Schönwalder und Schönwalderinnen,
ich lege Ihnen heute meinen letzten Rechenschaftsbericht der ablaufenden Wahlperiode vor und ziehe damit auch Bilanz meiner Amtszeit als BGM dieser Gemeinde. Lassen Sie mich zunächst mit dem Thema "Ortsentwicklung" der Gemeinde beginnen und kurz zurückblicken auf unsere zweite Einwohnerversammlung am 22.03 in der FHS. Hier ging es vor allem um die Aufstellung Schönwaldes im Rahmen der "Energiewende", die auch die Kommunen zu verstärkten Anstrengungen in Bezug auf den Einsatz erneuerbarer Energien verpflichtet. Hier gibt es einen breiten Konsens in der Politik hinsichtlich der Errichtung mehrerer neuer PVFreiflächenanlagen, der allerdings von zahlreichen unmittelbar betroffenen Bürgern nicht unisono geteilt wird. Darüber haben wir uns in der letzten Woche ausgetauscht und hoffen nunmehr auf eine Versachlichung der weiteren Debatten über dieses Thema, um letztendlich zu einer mehrheitsfähigen Lösung in dieser wichtigen Zukunftsfrage zu kommen.
Ortsentwicklung beinhaltet aber nicht nur Sicherung unserer künftigen Energieversorgung, sondern wird auch daran gemessen werden, wie sich das Gesamtbild der Gemeinde verändert hat oder in Zukunft verändern wird. Das vorliegende Ortsentwicklungskonzept gilt es nunmehr mit Leben zu erfüllen, gegebenenfalls zu korrigieren aber auf jeden Fall in der kommenden Wahlperiode soweit zu implementieren, dass die Neuaufstellung unseres Ortskerns für alle sichtbar wird. Für mich hätten hier die Errichtung eines zeitgemäßen Mehrzweckgebäudes, der Ausbau der innerörtlichen Rad-und Gehwegverbindungen sowie die Erweiterung der Spiel-und Sportstätten Schönwaldes absolute Priorität. Auch der hohe Stellenwert unserer Ortswehren gehört in diesem Zusammenhang erwähnt, dem wir mit einer inzwischen überall sichtbaren Werbekampagne für den freiwilligen Dienst Rechnung tragen. Die am 01.04. anberaumte offizielle Einweihung unseres Umbaus des FGH in Mönchneversdorf sowie die Übergabe eines brandneuen ELW an die Feuerwehrkameraden sind weitere Meilensteine auf dem Weg der zeitgemäßen Erneuerung der Sicherheitsstrukturen unserer Gemeinde. Auf ein neues Fahrzeug kann sich auch die FW in Hobstin freuen und natürlich werden wir uns auch mit der unabdingbaren Neugestaltung der jeweiligen Gerätehäuser in Langenhagen und Hobstin beschäftigen müssen. Zur Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger/innen in Not- oder Krisenfällen dient auch die aktive Mitarbeit der Gemeinde im Krisenstab des Amtes, der federführend dafür Sorge tragen soll, dass etwa im Falle eines längeren Stromausfalls niemand allein gelassen wird und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung gewährleistet werden kann.
Im Jahre 2023 werden wir zwei Jubiläen begehen, und zwar das vierzigjährige Bestehen unseres Dorfmuseums, das wir bereits in einem würdigen Festakt im ehemaligen "Landhaus" am
11.03. im Beisein des Kreistagspräsidenten feiern konnten, und dann am 26.08. das hundertjährige Vereinsjubiläum des TSV Schönwalde, unseres mitgliederstärksten Vereins, der weit über die Gemeindegrenzen hinweg zu einem Aushängeschild unserer Gemeinde geworden ist. Auch unsere Schule entwickelt sich kontinuierlich weiter, der Umbau der OGS ist geplant, auch
eine konzeptionelle Erneuerung steht an und eine Solaranlage ist bereits in Auftrag gegeben worden.
Gestatten Sie mir zum Abschluss meines heutigen Berichts eine kurze Bilanzierung unserer Arbeit als Gemeindevertretung in dieser Wahlperiode. Wir haben die lang ersehnte Realisierung des Rad-und Gehweg-Projekts von Schönwalde nach Lensahn vollzogen. Uns ist es gelungen, mit dem neuen EDEKA-Markt ein modernes Nahversorgungszentrum in unserer Gemeinde zu etablieren. Wir haben erneut ein Neubaugebiet ausgewiesen, das den Bedürfnissen nach mehr Wohnraum innerhalb der Gemeinde Rechnung trägt. Im Verkehrsbereich können sich unsere Bürger/innen über die Komplettsanierung der Zufahrtsstraße zum Bungsberg freuen und innerorts haben wir mit dazu beigetragen, dass unser traditionelles "Landhaus" unter neuem Namen wieder seine Räumlichkeiten für Veranstaltungen geöffnet hat und unserem Karneval sein Zuhause zurückgegeben hat. Wir haben einen Neustart in der Jugendarbeit begonnen und mitgeholfen, dass die U-3 Betreuungsmöglichkeiten in der Gemeinde ausgeweitet werden konnten. Schließlich haben wir es ermöglicht, dass neben unserem örtlichen Kindergarten in luftiger Höhe auf dem Bungsberg ein sog. „Waldkindergarten“ eröffnet werden konnte.
Das neue FW-Gerätehaus in Mönchneversdorf sowie die inzwischen gelieferten modernen Einsatzfahrzeuge haben dazu beigetragen, unsere Wehren noch schlagkräftiger und attraktiver für
Neueinsteiger zu machen. Auch unser Bauhof ist mittlerweile fahrzeugtechnisch und personell gut aufgestellt und wird von den Nachbargemeinden als Kooperationspartner geschätzt.
Die Voraussetzungen und Grundlagen für die Weiterentwicklung der Gemeinde sind durch unser vorliegendes Ortsentwicklungskonzept gegeben und müssen nunmehr finalisiert werden. Nicht vergessen möchte ich die Mühen und Beschwernisse, die es uns gekostet hat, unseren Aussichtspunkt in Beckmissen neu zu gestalten, wenngleich auch hier am Ende ein Stück Ortsentwicklung sichtbar wurde. Der GV ist es auch gelungen mit unserem neuen Ortsbeirat ein kooperatives Miteinander zu entwickeln und ein für uns alle höchst erfreuliches Ergebnis dieser Zusammenarbeit war der letztjährig erstmals wieder stattfindende Weihnachtsmarkt in Schönwalde, der hoffentlich erneut zu einer jährlich wiederkehrenden Traditionsveranstaltung in Schönwalde werden wird.
Meine Damen und Herren, diese Aufzählung unserer Aktivitäten und erbrachten Leistungen erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und sollte auch vor allem von unseren Mitbürgern/innen beurteilt werden. Als BGM meiner Gemeinde habe ich gewiss einen Anteil an dieser Leistungsbilanz, auf den ich auch stolz bin, allerdings sehe ich meine größte persönliche Leistung darin, alle zentralen Vorhaben im Konsens mit beiden politischen Lagern sowie der Amtsverwaltung erreicht zu haben. Ich bedanke mich daher ausdrücklich bei beiden Fraktionssprechern, bei der stellvertretenden Bürgermeisterin Bärbel Seehusen, der Schulverbandsvorsitzenden Angela Hüttmann sowie allen GV-Mitgliedern und bürgerlichen Mitgliedern für ihre solidarische Unterstützung meiner Tätigkeit zum Wohle unserer Heimatgemeinde. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt natürlich dem unentbehrlichen Mann an meiner Seite, dem leitenden Verwaltungsbeamten des Amtes OH-Mitte, Burkhard Busch, ohne dessen Unterstützung ich diese Bürde des Amtes gewiss nicht in gleicher Weise geschultert hätte. Die Amtsverwaltung stand auch in den vergangenen Jahren
oft im Zentrum der Kritik und hat, wie auch das Ehrenamt, gewiss nicht immer alles richtig gemacht und trotzdem möchte ich an dieser Stelle noch einmal eine Lanze für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Hauses brechen, die sich oftmals bis an die eigene Belastungsgrenze für unsere Anliegen eingesetzt und versucht haben, den Wünschen und Aufträgen von fünf Gemeinden gleichzeitig gerecht zu werden!
Zu guter Letzt noch eine ganz persönliche Bemerkung: Mir hat diese Tätigkeit im Amt als BGM nicht nur bisweilen Stress, sondern auch viel Freude bereitet und daher verhehle ich auch nicht,
dass ich in dieser Funktion auch gern weiter gemacht hätte. Die CDU-Fraktion, die mir vor 5 Jahren die Kandidatur ermöglicht hat, hat sich diesmal für einen Bewerber aus den eigenen
Reihen entschieden, was ich akzeptiere und auch parteipolitisch nachvollziehbar finde. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen den innerparteilichen Entscheidungsprozess, den ich mir gegenüber als nicht fair und solidarisch empfinde und der mein Vertrauen in parteipolitische Verhaltensmuster doch erheblich beeinträchtigt hat. Diesen Abgang von der politischen Bühne habe ich mir anders vorgestellt.
Danke auch im Namen der GV!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Winfried Saak