Das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde a.B. befindet sich in den Räumen der alten Schule direkt am Dorfteich, dem „Ruhsal“, und damit im Dorfmittelpunkt neben Kirche und dem Sitz der Amtsverwaltung. Im Jahre 1823 als Kirchspielschule errichtet galt sie in ihrer Ausstattung mit Holzfußboden und einem Sitzplatz für fast jedes Kind als die modernste Schule im damaligen Herrschaftsgebiet der Oldenburger Herzöge.
Die Schule bot Platz für zwei Klassenräume (Elementar- und Hauptschüler) und eine Lehrerwohnung. 150 Jahre lang wurde hier die Dorfjugend unterrichtet. 1973 zogen dann Lehrer und Schüler 1973 in die neu errichtete und nur einen Steinwurf entfernte Dörfergemeinschaftsschule um. Das alte Gebäude wurde nach und nach zum Museum.
An die Zeit als Dorfschule erinnert der mit historischem Schulmobiliar komplett eingerichtete frühere Klassenraum der Hauptschüler. In den übrigen Räumen des Hauses werden den Besuchern Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der Bauern und Handwerker, der Hausfrauen und Kinder des späten 19. und frühen 20.Jahrhunderts gegeben. Der Grundstock der im Dorf- und Schulmuseum präsentierten volkskundlichen Sammlung geht auf die Initiative des ehemaligen Rektors Hermann Michaelsen (1904-1988) zurück. Bereits in den frühen 60er Jahren regte er seine Schüler an, traditionelle Geräte aus der Land-, Forst- und Hauswirtschaft sowie der ländlichen Handwerke in der Schule zusammenzutragen. Ziel dieser breit angelegten Sammlungsaktion war es, Dinge des alltäglichen Gebrauchs, die infolge der zunehmenden Technisierung in Abstellkammern oder auf dem Sperrmüll zu verschwinden drohten, folgenden Generationen als gegenständliche Zeugnisse einer vergangenen Alltags- und Arbeitskultur zu erhalten. Darüber hinaus wurde die schnell wachsende und auf dem Dachboden der Schule lagernde Sammlung von Michaelsen zur Veranschaulichung des Sach- und Heimatkundeunterrichts eingesetzt.
Nur einmal im Jahr präsentierten die Schüler das zusammengetragene Material im Rahmen des Schulfestes der interessierten Öffentlichkeit. Am 25. Mai 1975 konnte der heimatkundlichen Sammlung ein Raum des ehemaligen Schulgebäudes für eine Dauerausstellung zur Verfügung gestellt werden. Nach mehreren Umbau- und Renovierungsmaßnahmen 1979 und der Anerkennung durch den Landesmuseumsdirektor Prof.Dr.Witek wird seit 1990 die gesamte Schule als Museum genutzt.
Seit 1983 wurde die räumliche Ausdehnung durch umfassende Inventarisierungsmaßnahmen begleitet, die bis heute fortgeführt werden und mittlerweile den gesamten Objektbestand von gut 10.000 Exponaten erfasst haben. Die Bestimmung von Funktion, Alter, Herkunft und Vergangenheit dient der Sicherung und Dokumentation des im Museum vorhandenen Bestandes und erschließt ihn der wissenschaftlichen Forschung. Die volkskundliche Sammlung wird von den Mitgliedern des seit 1983 gegründeten Fördervereins Dorfmuseum e. V. ehrenamtlich betreut. Ziel der Vereinsgründung war die Pflege und Betreuung des Museums. Die Trägerschaft übernahm die Gemeinde Schönwalde.
Fotos: Marc Dobkowitz
Aus den Mitgliedern des Vereins entstand ein Kreis von 30 Helferinnen und Helfern, die das Museum während der Öffnungszeiten betreuen. Die Vereinsmitglieder organisieren außerdem Museumsführungen, museumspädagogische Aktionen und Museumsfeste. Sie inventarisieren und restaurieren den ständig wachsenden Objekt- und Quellenbestand, pflegen die Bibliothek und realisieren neue Dauer- bzw. Sonderausstellungen. Darüber hinaus hat sich der Förderverein Dorfmuseum Schönwalde der regionalen Kultur- und Naturpflege im weitesten Sinne verpflichtet. In dieser Hinsicht bietet der Verein regelmäßig Vortragsveranstaltungen und heimatkundliche Exkursionen an.
Natürlich freut sich der Förderverein Dorfmuseum Schönwalde a.B. e.V. über neue Mitglieder, die die Kulturarbeit im Bungsbergraum unterstützen möchten. Der Mitgliedsbeitrag kann selbst festgelegt werden, beträgt jedoch mindestens 18 Euro im Jahr. Auch Spenden sind willkommen. (Förderverein Dorfmuseum Schönwalde a.B., VR Bank zwischen den Meeren eG, BIC: GENODEFINSH, IBAN: DE31213900080000640409)
Für weitere Auskünfte steht Ihnen der 1. Vorsitzende des Fördervereins zur Verfügung: